Freitag, 29. Februar 2008

Die Kulturzeit-Moderatorin Mendelsohn

sagte letzte Woche in einem Interview über Eliten, mit der jungen Autorin Julia Friedrichs, unwidersprochen:
"Nun gab es ja in Deutschland einen totalen Zusammenbruch der Eliten. Nach 45 gab es sozusagen die Elite nicht mehr. Niemand sass da, wo er vorher gesessen hatte."

Hingegen der Soziologie-Professor Hans-Jürgen Krysmanski sagt:
In der Bundesrepublik war das Problem etwas heikel: Die ökonomische Elite hatte den Nationalsozialismus fast unbeschädigt überdauert, alle anderen Eliten waren ein bißchen abgemeiert, obgleich es im Beamtenapparat und im Militär Kontinuität gab.

Soweit der Fachmann. Allgemein bekannt ist eigentlich auch, dass insbesondere im Justiz- und im Medizinwesen viele Richter und Ärzte der Nazizeit auch nach dem Krieg dort sassen wo sie vorher gesessen hatten und dann auch in der Bundesrepublik das berufliche und politische Leben mitgestalteten und Karriere machten. Auch im Auslandsgeheimdienst gab es Kontinuität, der neue Chef war der alte Chef und konnte den Amerikanern sogar Bedingungen diktieren. Auch das BKA wurde von ehemaligen faschistischen Eliten mitaufgebaut. Zusammen mit den ökonomischen Eliten gehören Ärzte, Richter, Geheheimdienst- und Polizeiapparat zu den Mächtigsten im Lande und haben ein ausgesprochenes Eliten-Selbstverständnis.

Wie sagte die Moderatorin vor einiger Zeit in ihrer Sendung: "Wenn Sie die Gefahr lieben, schauen Sie Kulturzeit". Meinte sie die Gefahr gezielter subtiler Falsch- und Desinformation? Immer wieder erstaunlich, wie hinter dem Rücken der aufgeklärten Internet-Bevölkerung die Radio- und TV-Gemeinde hinters Licht geführt wird.
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