Mittwoch, 21. August 2013

BBC World News: Nazi-Focus on Africa?


links ein Snapshot der BBC World News Sendung Focus on Africa vor wenigen Tagen, rechts ein Foto von Adolf Nazi, aus der MS Encarta Enzyklopädie 2005. Die visuelle Ähnlichkeit im Design, ist sicher nicht zufällig (erinnert irgendwie auch an diese Grafik). Das Bildschirmfoto ist KEINE miszgünstige Momentaufnahme eines visuellen Ablaufs, sondern repräsentativ!

Nein, das ist nicht Ranga Yogeshwar da im Sendungsstudio, obwohl ich den für einen "sanften" Faschisten halte; aber welcher Fernseh- oder Radio-Schaffende ist heute nicht "sanfer" Faschist? Nur die wenigen Ausnahmen.


Vermutlich haben mehr Afrikaner zwar einen Computer, aber keinen Internetanschluss, als in den Industrieländern, wo beides eher gleichzeitig vorhanden ist. Während also Europäer ihre Wissensfragen von Wikipedia beantworten lassen, holen Afrikaner mit Computer also wohl eher ihre Informationen bei der MS Encarta Enzyklopädie. Das obige TV-Studio-Design wird also wohl eher bei Afrikaner eine obige Assoziation auslösen.

Dienstag, 20. August 2013

Zum STERN-Interview mit Gustl Mollath


"Seit ich 2006 verhaftet wurde, habe ich nichts mehr ausser dem, was ich am Leib trage. Meine frühere Frau hat mein Elternhaus verkauft, mein Hab und Gut daraus war jahrelang spurlos verschwunden, Geburtsurkunde, Pass, Führerschein, Zeugnisse. Keine Staatsanwaltschaft, keine Polizei wollte dem nachgehen."
Aus einem dem Interview beigefügten Ausriss des internen Berichts der HypoVereinsbank steht u.a., man befürchte, Herr Mollath könne sein Wissen um die kriminellen Machenschaften verkaufen wollen, und womöglich über vertrauliche Belege / Unterlagen aus dem Besitz seiner Frau verfügen.

Vielleicht wurde Gustl Mollaths Besitz darum fast komplett vernichtet und sein Elternhaus verkauft, um eventuell versteckte brisante Belege und Unterlagen zu finden und ihm im Fall er komme irgendwann frei, jeglichen Zugriff auf von ihm versteckte brisante Dokumente zu nehmen.

Zum Thema Zwangsmedikamentierung führt Gustl Mollath aus, er sei immer gefährdet gewesen, dass man soetwas auch ihm antue. Die Medikamente seien schon auf den Beipackzetteln als gefährlich eingestuft worden, deren Nebenwirkungen oft jene psychischen Störungen produzieren, welche die Leute so verrückt erscheinen lasse, dass die eigenen Mütter ihre Söhne nicht wiedererkennen würden, und dürften nur an zuvor gut untersuchte und dafür geeignete Patienten verabreicht werden. Das alles sei weder bei ihm, noch bei vielen Mitpatienten geschehen. Er sagt dazu:

"Ich halte das nicht nur für grob fahrlässig. Das ist kriminell. Da werden Menschen folterähnlichen Umständen ausgeliefert. Was Sie da miterleben müssen - das muss an die Weltöffentlichkeit."
Vielleicht genügt erstmal die deutschsprachige Weltöffentlichkeit. Auch wissen beispielsweise die Italiener (ein EU-Gründungsland) schon lange, wie schlimm solche psychiatrischen Anstallten sind, und haben die darum schon vor 20 Jahren alle abgeschafft!

Es wäre erfreulich, wenn Gustl Mollath seine Bekanntheit auch dafür nutzen würde, in Justiz und Medizin zu grundlegenden Demokratisierungen und Humanisierungen (Glasnost & Perestroika) zu kommen. Medien, Politik und Mitbürger sind gefordert, sich dafür zu engagieren!

"Dieses System hat gelernt, dass die Aussendarstellung sauber sein muss. Das Essen ist gut, die Bäuche dick, der Magen gefüllt. Da fällt es schwer zu glauben, dass die Unterbringung die Hölle sein kann. Es ist aber nicht vom Raum abhängig, einen Menschen psychisch zu zerstören."

Die perfide Diskrepanz zwischen sauberer Aussendarstellung und grauenhaftesten inneren Zuständen, hatten schon die Nazis fast perfekt beherrscht. Die sprichtwörtliche deutsche Sauberkeit ist vielleicht genau dieser zwanghafte Drang, noch die schlimmsten Dinge hinter einem sauberen Schleier zu verbergen.
Auch das jetzige, überhaupt das kapitalistische System (im Gegensatz zum sozialistisch-kommunistischen), definiert seinen Wert, seine Stärke, seine Überlegenheit durch die bunte, lebendig scheinende Fernseh- und sonstige Medien- und Warenwelt, und die reichlichen Wahlmöglichkeiten (in unbedeutenden Dingen).

Dass es nicht vom Raum abhängig sei, einen Menschen psychisch zu zerstören, ist eine erstaunliche, merkwürdige Aussage eines freigelassenen Insassen aus einer geschlossenen Psychiatrie. Wie kommt er dazu, was meint er damit?

Tatsache ist, die grossen Medien (Fernsehen und Radio) sind Teil eines allmächtig scheinenden und omnipräsenten Überwachungs-Totalitärismus, der aus gewöhnlichen Wohnungen quasi Überwachungszellen, und aus Mietern quasi Insassen macht.

Das von Ed Snowden erwähnte Programm oder System PRISM (Prisma) ähnelt sicher nicht zufällig klanglich zum Verwechseln dem Wort PRISON (Gefängnis), und es geht dabei sicher nicht um blosses Abschöpfen gängiger Telekommunikationsdaten, sondern um totale Erfassung von Menschen, von den Genen bis zu den Gedanken, mittels Nacktscannern und drahtlosen Gedanken-Fernlesegeräten - also ihre Versklavung, ohne sichtbare Gefängnismauern, Fussfesseln, Peitschen oder andere Waffen.
Aber woher weiss Gustl Mollath davon, und warum redet er nicht Klartext darüber, statt hier und da Andeutungen zu verlieren - ob absichtlich oder aus Versehen?!

"Ich bin rausgekommen aus diesem wunderschönen Krankenhaus mit Aussenfassaden, die ach so weiss sind. Hinter diese Fassaden hat bisher keiner geblickt."

Eigentlich ein Offenbarungs-Eid des Journalismus als angeblich demokratisches Kontrollorgan.
Egal wo es Menschenrechtsverstösse gibt, und egal wieviele andere Menschen das interessiert, der Journalismus hat angeblich die (selbstauferlegte) Pflicht, über solche Verstösse gegen das Grundgesetz zu berichten. Aber die Journalisten fliegen lieber um den Globus und berichten über
benachteiligte Pinguine am Südpol, und Eisbären, denen am Nordpol das Eis ausgeht, oder wenn in einem europäischen Königshaus geheiratet oder geboren wird.
Wenn hinter geschlossenen Mauern hier im Land ungeheuerliche Dinge verbrochen werden, dann hat die Journaille die verdammte Pflicht, das aufzudecken!
Polizei und Journaille ertragen und akzeptieren es nicht, wenn sich irgendwer irgendwo verbergen will, um seine Ruhe zu haben - das macht Polizei und Journaille misstrauisch und neugierig, und sie rücken all solchen Individualisten, Eigenbrötlern und Einzelgängern mit aller verfügbarer ÜberwachungsMacht auf die Pelle, dringen in seine Wohnung ein und fotografieren und kopieren alles was da ist, und observieren solche Leute bis zum Äussersten und Innersten, und weit darüber hinaus. Verschlossene Türen und verschlüsselte Kommunikation akzeptieren die nicht; aber hinter den gepflegten Mauern von Institutionen können die schlimmsten Verbrechen begangen werden, es merkt kein Aussenstehender. Als ob es nie ein offizielles Ende und eine Aufarbeitung des Nazi-Faschismus gegeben habe.

"Ich muss Ihnen sagen: ich habe die Schnauze voll von diesem Land."
Später bei Beckmann hat Mollath dann betont, er bekenne sich, Deutscher zu sein, und er bleibe als Deutscher in Deutschland, ja, er wolle in seiner Geburts- und Heimatstadt Nürnberg bleiben. Ich fand sowohl seine obige Bemerkung im STERN, also auch die bei Beckmann irgendwie unpassend und aufgesetzt.

"Diese Solidarität im Land! Es gibt so viele, die sich als Freund gezeigt haben, als Mensch, als die andere Seite von dem, was ich jahrelang erleben musste."
Wer solche Unterstützung durch die Menschen und die Medien geniesst, warum sollte der von seinem Land die Schauze voll haben. Es sind allein die offiziellen Autoritäten, die Mächtigen, die Honoratioren in Stadt und Land, welche die Menschen drangsalieren, gängeln und versklaven.

Herr Mollath redet sowohl im STERN Interview als auch bei Beckmann manchmal mit überraschender und sehr deutlicher Aussenperspektive auch über sich. Die Leute vom STERN kommentieren das in einer Art, die erneut an so eine überhebliche, bevormundende Arzt-Perspektive denken lässt. Gustl Mollath wird solche Leute, die ihn bevormunden und einteignen zu wollen scheinen, auch in Freiheit offenbar nicht so leicht los. Individualisten ziehen Rudeltiere offenbar magnetisch an.
ICH finde, Gustl Mollaths innere Distanzierung ist ein Ausdruck dafür, wie weit dieses System, diese Gesellschaft, vom Menschsein entfernt ist, also die Menschen von sich selbst entfremdet: Um mit dem Zeitgeist, den herrschenden Werten und Normen, der Gesellschaft, konform zu gehen, muss man offenbar sein Inneres verlassen, bzw man wird aus sich selbst herausgerissen. Da machen Formulierungen wie Sich selbst finden, sein Ich oder Selbst wieder entdecken, plötzlich doch wieder Sinn. Gustl Mollath muss also offenbar wieder zu sich selbst finden. In einer Gesellschaft, deren Medien Selbstfindungsprozesse diffamieren.

Übrigens will der US-Whistleblower Bradley Mannings, der gerade zu 35 Jahren Haft verurteilt wurde, zukünftig als Frau weiterleben. Vielleicht muss sie dann aus dem Gefängnis entlassen werden, weil ja nicht Frau, sondern Herr Mannings verurteilt wurde. So elementar kann der Eskapismus werden, zu dem unsere modernen Gesellschaften wahre Menschen zwingt: also Männer müssen offenbar zu Helden oder zu Frauen werden, wenn sie als Mensch leben wollen.