Donnerstag, 7. April 2011

Schwachsinnig und teuer: Gebärdensprache im Fernsehen

Die Nachrichten von ARD und ZDF werden auf Phoenix auch in Gebärdensprache live von einem Menschen vorgetragen. Als ob dort nicht vorbereitete Texte vorgelesen werden, sondern spontan moderiert würde, und als ob Gehörlose Analphabeten seien, oder als ob Gebärdensprache international verstanden würde. Warum werden die Nachrichten nicht einfach untertitelt oder wenigstens die Gebärdensprache von einem Computer animierten Avatar vorgetragen? - das wäre billiger. Mit dem gesparten Geld für die echten Live-Dolmetscher könnte man dann auch weitere Sendungen untertiteln. Beim südkoreanischen Fernsehesender Arirang habe ich gesehen, dass man die Untertitel sogar - oh Wunder der Technik - verschieden-farbig machen kann (im deutschen TV noch nie gesehen), um sie unterschiedlichen Sprechern zuortbar zu machen. Weil die Untertitel im Bild störend sind, könnte man sie technisch per Fernbedienung zu- und abschaltbar machen. Aber ob man hier zu Lande technisch so weit gehen kann und möchte ist äusserst fraglich. In vielen Ländern gibt es eine gesetzliche Vorschrift, alle Sendungen zu untertiteln. Beim WDR, der unter den deutschen TV-Sendern wohl noch der fortschrittlichste und sozialste Big Brother ist, beträgt die Untertitel-Quote, lt. Wikipedia, rund 50%.