Donnerstag, 28. Februar 2019

Staatsfunk ist nicht gleich Regierungsfunk

Aber wenn ARD und ZDF aufheulen wie getretene Hunde, wenn man sie als Staatsfunk bezeichnet, verstehen sie offenbar Regierungsfunk, und das wird schon seine Gründe haben. Jeder zieht sich den Schuh an, den er für passend hält.

Was uns Staatsfunk-Kritiker vielleicht an der Situation stört:
Die Regierung scheint im Staatsfunk (GEZ-Sender ARD & ZDF) dominant präsent, wohin gegen die Staastbürger im Staatsfunk überwiegend als Anekdote bzw Staats-Vieh vorkommen (Individualität gilt quasi als krankhafte Störung).
Während die Regierung sich im Staatsfunk selbst darstellen darf, werden die Bürger für die Kamera ausgewählt und meist wie Objekte behandelt und über sie geredet, an statt sie selber reden zu lassen.
Man könnte vielleicht sagen, während der Staatsfunk große Teile eines Regierungsfunks übernimmt bzw integriert, gibt es auf der "Gegen"seite hingegen keinen eigenen Bürgerfunk, von dem der Staatsfunk etwas übernehmen könnte.
Allerdings könnte man die Rolle eines Bürgerfunks seit einiger Zeit im Internet erkennen, etwa in Gestalt der sog. sozialen Medien. Diese werden aber vom Staatsfunk und der Politik diffamiert oder ignoriert, anstatt sie kreativ, konstruktiv und vor allem wie es der Größe einer 83 Millionen "Staatsbürgerschaft" gebührt, einzubeziehen bzw am Staatsfunk teilhaben zu lassen.
Wir haben also einen Staatsrundfunk, der sich in weiten Teilen einem Regierungsrundfunk geöffnet hat, bzw sich wie ein Regierungsrundfunk geriert, während die Staatsbürger überwiegend keine eigenständige (souveräne) Präsenz im Staatsfunk  haben.
Als ungut empfinde ich auch die dominante, ja fast omnipotente Rolle der Medien als Mediatoren, Ankläger, Richter, Beobachter, Sittenwächter, usw, die sich der Bürger und der Politiker so bedienen, wie sie es brauchen, und damit die größte Macht im Staate darstellen.
Anders als die Regierung haben die Bürger gegenüber den GEZ-Medien keinerlei Macht und Gestaltungsmöglichkeit - also nicht Checks and Balances, sondern eher Mastercard und Besitzstandswahrung, denn auf Seiten des angeblichen Souveräns gibt es keine Überprüfungs- und Eingriffsmöglichkeit gegenüber ARD & ZDF, sie sind intransparente Machtblöcke, ähnlich wie Polizei, Geheimdienste und Krankenhäuser.

Donnerstag, 14. Februar 2019

Werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer?

Meine persönliche Erfahrung ist, das System bereichert sich an den System kritischen Wohlhabenden in spe, begeht dazu Verbrechen in Serie und versorgt damit die System Loyalen mit der Beute. Dabei bedient es die System loyalen Reichen üppiger, als das System loyale Lumpenproletariat. Das ist dem Lumpenproletariat aber entweder egal solange es profitiert, oder es kapiert die Praxis nicht, sondern sieht nur, dass einige Wohlhabende ausgebeutet werden und es einigen Armen besser geht und ist zufrieden.

Wenn die System-Medien von einem Ausgleich zwischen arm und reich reden, dann meinen sie eine Verteilung von ausserhalb des Systems nach innerhalb des Systems, weil dabei die eigenen Reichen unangetastet bleiben können.

Mittwoch, 13. Februar 2019

Unglaubwürdige Gelbwesten, fragwürdige TV-Reportage

Die hohe Kunst des Journalismus' scheint zu sein, dass jede Konfliktpartei sich medial richtig dargestellt und das Publikum sich gut informiert oder unterhalten fühlt, was den Vorteil für die Macher hat, sich von allen Beteiligten gut bezahlen lassen zu können. Nachteil ist, dass vieles weggelassen werden muss, um es sich mit keiner Seite zu verderben, was den Informationsgehalt so sehr einschränken kann, dass es nicht mehr um Information, sondern nur noch um Unterhaltung geht - mit einem gehörigen Desinformationsgehalt.

In einer ZDF-Reportage auf Arte.tv über die Gelbwesten in Frankreich wurden exemplarisch zwei Frauen aus der Protestbewegung vorgestellt: die eine wohlhabend und eine telegene Wortführerin der gehobenen Mittelschicht, von der unklar blieb, warum sie protestiert; die andere eine alleinerziehende Arbeiterin, Mutter von drei Kindern, die u.a. behauptete sie habe monatliche Stromkosten von 240 Euro, und sie wolle nicht nur arbeiten um Rechnungen zu bezahlen.
Da fühlte ich mich als Zuschauer verarscht, denn deren angeblich monatliche Stromkosten zahle ich in etwa für das gesamte Jahr, obwohl Deutschland hohe Strompreise hat, während Frankreich günstigen Atomstrom produziert. Wenn die Frau sich drei Kinder leistet und mit ihrem Geld nicht umgehen kann, macht sie zu Unrecht andere für ihre finanziellen Probleme verantwortlich und ihr Protest ist unglaubhaft.
Falls ihr Protest sich auch gegen zu lange Arbeitszeiten richtet, dann gehört zu solchen Überlegungen mindestens aus journalistischer Sicht eine Erwähnung des bislang sehr viel früheren Renten-Eintrittsalters für französische Arbeiter*innen, während Deutsche bislang eine viel längere Lebensarbeitszeit haben, bei vermutlich ähnlicher durchschnittlicher Lebenserwartung. Wer früher in Rente gehen darf, der muss eben länger am Tag oder in der Woche arbeiten. Diesen wichtigen Unterschied zu ignorieren, degradiert die Reportage zu reiner Stimmungsmache, Unterhaltung und Desinformation.

Sonntag, 3. Februar 2019

Out: in sich hinein horchen

Wer erfolg- und auch sonst reich sein will, der horcht nicht in sich, sondern in andere hinein!
Traditionell eine Sache der Ärzte, wobei die Hineingehorchten dass als Patienten meist bewusst und freiwillig mit sich machen ließen.
Heute ist das mehr ein Projekt der Human-Biologen bzw Bio-Techniker und -Ingenieure (nicht zu verwechseln mit humanen, humanistischen oder humanitären Bio-Technologen), während die Heineingehorchten oft nichts davon wissen und es natürlich gegen ihren Willen wäre, wenn sie davon wüssten.
Weil man Früchte heute nicht alleine ernten darf, darum haben die Bio-Techniker Unterstützung. Wie der Name "Medien" schon andeutet, braucht es Vermittler bzw sowas wie Makler, um das Hineingehorchte an Interessierte zu vermarkten. Wer könnte das besser als Fachleute für fern-hören und -sehen - also die Medien?
Man horcht also in andere hinein, verwurstet etwa als Radio-Kabarettist das Gehorchte mit den eigenen Boshaftigkeiten und verkauft den Brei an interessierte Hörer und Seher; und von diesen Boni leben die Medienleute, und das nicht schlecht, also etwa Radio- und TV-Kabarettisten, ähnlich wie Makler und Bankster.

Honig um den Bart

Vorsicht, wenn die Medien vormals unabhängigen Individuen Honig um den Bart schmieren

Wenn in einer TV-Kulturreportage etwa ein österreichischer Schriftsteller als "präziser Denker" gelobt wird, sollte der hellhörig werden, denn dann ist vermutlich das Gegenteil gemeint: ein gutmütiger Demokrat und willig gemachtes Sprachrohr, das medial dressiert nun über die ihm vom medialen Zeitgeist hingehaltenen Stöckchen springt.


Verschwörungstheorien sind quasi Open-Source-Religionen

Lebst du schon mit Verschwörungstheorien, oder verteidigst du deinen skrupellos erbeuteten Wohlstand mit Verschwörungstheorie-Leugnung?

Warum jagen Medien Verschwörungs-Theoretiker?

Niemand in den Medien diffamiert Anhänger der großen Religionen, die ja Theorien über das Funktionieren der Welt sind, wie etwa die katholische oder evangelische Kirche, oder auch nur Sekten - ausser Scientology - als Spinner und Irrationalisten, die man nicht mit Vernunft von ihrem (Irr-)Glauben abbringen könne.
Milliarden Anhänger des Buddhismus, Hinduismus, des Judentum, des Taoismus, Bahaiismus und andere können in Ruhe ihrem Glauben frönen. Warum sehen die Medien nur bei Verschwörungstheorien rot und diffamieren pauschal Verschwörungstheorie-Gläubige?

Vielleicht weil deren Glaube bzw Theorie die Wurzeln nicht in grauer Vorzeit hat und die Allmacht allein Gott oder Göttern zuordnet, sondern auch Menschengruppen eine Gott gleiche Macht zuschreibt und auf Geschehnissen der Gegenwart fußt und damit für jeden nachprüfbar ist, und weil jeder an den Theorien herumbasteln kann, was eigenständiges Denken voraussetzt - und soviel Wahrheit und Eigenständigkeit der Anderen macht den Mächtigen mit ihren Medien offenbar Sorgen.

Verschwörungstheorien sind quasi eine Art Open-Source-Religion:
Weil ihre Wurzeln in der Gegenwart liegen, sind sie offen und transparent, und weil jeder eine bestehende Verschwörungstheorie an seine eigenen Erfordernisse anpassen kann, ist sie wie ein Open-Source-Betriebsystem, während die alten Religionen quasi wie alte, bekannte Firmen-Software sind, die niemand in Frage stellt. Ähnlich wie Linux zu Anfang vielen Leuten Angst gemacht hat und als Hacker-Betriebsystem diffamiert wurde, werden auch Verschwörungstheorien diffamiert, weil sie von unten aus der Bevölkerung kommen und jeder eigenständig mitdenken kann.

Für zB Muslime, Katholiken und Protestanten ist ihre Religion wie ein gemachtes Nest, in das sie sich mit zahlreichen anderen einkuscheln können, ohne viel nach- oder mitzudenken. Bei Christen genügt es, die Kirchensteuer zu zahlen und man ist dabei. Man wird von allen Seiten respektiert.

Als Verschwörungstheoretiker gilt man hingegen als eine Art religiöser Hacker, der die Normalität in Frage stellt, Unruhe bringt und beängstigende Glaubens-Alternativen anbietet.
Das ist den einen zu kompliziert, und die anderen, die Medien, fühlen sich in ihrer allmächtigen Deutungs-Hoheit angeknabbert. Also diffamieren sie pauschal alle Verschwörungstheoretiker.
Vermutlich gibt es auch unsinnige, schwachsinnige, faschistische, gefährliche Theorien, aber die sind vermutlich selbst schon eine Verschwörung.
Wer alles ungeprüft und in Bausch und Bogen verteufelt, mag die Welt offenbar einfacher als sie ist, bzw gehört vielleicht selbst zu den geheimen Verschwörern und möchte nicht enttarnt werden. Nur Verschwörer diffamieren Andersdenkende als Verschwörungs-Theoretiker.