Freitag, 30. November 2018

ARD Talk Show: Brötchen vom Zwangsarbeiter

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Ich schaue seit Jahren nur noch wenig und selten Zwangsgebühren-TV, denn der dort beobachtbare ständige Verfall von Grundrechten, Fairness und Vielfalt ist schwer erträglich.

In einer ARD Talk Show (Anne Will) beschwerte sich ein Bäckermeister über Hartz4-Empfänger, die keinen Bock hätten Nachts ab Mitternacht in seiner Backstube zu arbeiten, die wollen Nachts lieber schlafen. Darum gehören die bestraft, denn schließlich geht es doch nur um ein paar Stunden Zeitverschiebung. Wenn die morgens um 8 Uhr von der Arbeit kommen, könnten die doch den ganzen Tag schlafen.

Ja klar, in der Hartz4-Bude über der Kneipe an der Straßenkreuzung, wenn ab 7 Uhr überall um einen herum gearbeitet und Lärm gemacht wird. Morgens im Dunkel von der Arbeit kommen, den hellen Tag verschlafen, dann am Nachmittag wie gerädert aufstehen, draussen dämmert schon der Abend. Im Dunkeln einkaufen gehen, sich vor die Glotze setzen oder mit Freunden treffen, die acht Stunden Arbeit hinter sich haben, während man selbst acht Stunden Arbeit vor sich hat. Dann gehen die Freunde schlafen und man selbst schleppt sich zur Nachtschicht. Wohlgemerkt nicht als Notfall und Ausnahme, sondern als nächtlicher Normalfall.
Es gab in der ganzen Talkrunde allen Ernstes niemanden, der es un-zumutbar findet, jemanden Nachts nicht schlafen zu lassen, sondern zur Arbeit zu scheuchen. So weit sind wir schon wieder.

Vielleicht lag es daran, dass die gesamte Runde ausnahmslos aus sehr Wohlhabenden bestand, die im Geld schwimmen, ohne sich dafür kaputt rackern zu müssen. Selbst die Linkspartei-Vertreterin Wagenknecht gehört zu den Millionären oder Halbmillionären. Es gab keinen Interessenvertreter aus der sozialen Unterschicht!
Die ARD-Woche zur Gerechtigkeit war ja auch gerade vorbei.

Wir werden von Staat und Medien u.a. dazu dressiert, das Rauchen und Trinken aufzugeben, weil wissenschaftlich erwiesen schädlich. Ebenso wissenschaftlich erwiesen ist, dass Nachtarbeit ungesund ist. Folglich kann Nachtarbeit nicht als zumutbare Arbeit gelten. Aber vielleicht will man keine gesunden Bürger, sondern nur unsere gesunden Organe, wenn bald die Organspende-Pflicht für jeden kommt.

Niemand will irgend wen davon abhalten, Nachts zu arbeiten, wer das möchte - aber bitte freiwillig. So wie niemandem das Rauchen und Trinken und eine ungesunde Ernährung verboten oder aufgezwungen wird - ausser im Gefängnis oder im Krankenhaus.
Wenn jemand Bäcker wird, weil es ihm nichts ausmacht oder gar gefällt, sein Leben überwiegend unter Kunstlicht und im Dunkeln zu verbringen und nur wenig oder den hellen Tag zu verschlafen, dann ist das seine Sache, die er nicht zum Maßstab für andere zu machen hat. Wozu gibt es Backautomaten, wenn Menschen gezwungen werden sollen, Nachts in der Backstube zu arbeiten? Technik soll Menschen das Arbeiten erleichtern, ihnen ungesunde und ungeliebte Arbeiten abnehmen!

Die Medien sensibilisieren uns beispielsweise, keine Billigtextilien zu kaufen, weil die von Kindern oder
Zwangsarbeitern oder Strafgefangenen eines Unrechtstaates oder versklavten Frauen hergestellt werden.
Aber für den Luxus, morgens frische Brötchen vom Bäcker zu bekommen, sollen Menschen zur Nachtarbeit gezwungen werden? Frage nebenbei: Würde man eher eine Frau oder eher einen Mann zur Nachtarbeit in der Bäckerei zwingen, oder empfindet man da keinen Unterschied? Ich möchte jedenfalls keine Brötchen von Zwangsarbeitern aus der Backstube essen.

Samstag, 24. November 2018

ARD sendet Einschüchterung eines JobCenter-Chefs

Unverhältnismäßige polizeiliche Übergriffe gegen zivile Körper geschehen vermutlich nahezu täglich irgendwo im Lande und werden auch immer häufiger per Handyvideo dokumentiert. Kürzlich zeigte ARD-MONITOR den körperlichen Angriff von Polizisten auf einen etwas widerwilligen Demonstrierenden, der sich später als Chef eines JobCenters entpuppte. Der Mann wurde verletzt und klagte später - vermutlich ohne Erfolg.
Wenn JobCenter-Chefs der Republik den TV-Beitrag gesehen haben und der eine oder andere aktuell unter dem Druck polizeilicher Wünsche und Forderungen etwa Teile seiner Hartz4-Klientel betreffend steht, aber bislang Widerstand gegen ungebührliche polizeiliche Forderungen geleistet hat, da könnte der TV-Beitrag ihn eventuell gefügig machen.
Wie können in einer Welt, die physische Gewalt ächtet, die Starken dennoch mit Gewalt drohen, ohne sich dabei als Gewalttäter zu outen? In der Gewaltenteilung kommt den Leit- und Massenmedien da eine wichtige Funktion zu. Getrennt marschieren, ...?




Sonntag, 11. November 2018

"The Future Is Female"

Chelsea Manning is the future.

Freitag, 9. November 2018

Mediale Pfeffersäcke

Wenn es nach neoliberalen Hexenjägern geht, hätte über den Eingängen von KZs neben "Arbeit macht frei" und "Jedem das seine" ebenso stehen können: "Willkommen in der Wirklichkeit" oder  "Hier wirkt deutsche Schwerkraft" und "Hier bist Du nie allein / Wir lassen Dich nicht allein".

ARD besudelt ARTE

Immer mehr eigenständiger Bildschirmtext verschwindet ganz oder wird zentral gesteuert. Ein aktuelles Beispiel ist der Text auf dem französischen Kulturkanal ARTE, der lange ein gewisses kulturell-zivilisatorisches Niveau hatte, aber seit geraumer Zeit ziemlicher Dreck ist und von der deutschen <strike>AfD</strike> ARD ("Wir sind Eins") kommt. Die Texter sind dort jene, die etwa Nazi-Terror-Frau Zschäpe als "letzte Überlebende des NSU" in den Stand eines bedrohten Opfers und den NSU als Bande von drei Leuten kleingeredet haben.

Donnerstag, 1. November 2018

Kenne dein Gegenüber. Die Obrigkeit filmt uns.

Wer sich Oben beschwert, der wird erst transparent gemacht, bevor man ihm antwortet. Schließlich will die Obrigkeit wissen, mit wem man es zu tun hat, ob die Beschwerde ernst zu nehmen ist und in welchem Ton man antwortet. Also macht die Obrigkeit sich ein Bild, etwa in dem sie die Beschwerdeführer in der Öffentlicheit filmen lässt, schließlich hat jeder ein Videohandy und die Stadt ist voller Möchtegern-Hilfssherriffs, Wichtigtuer, Arschkriecher und Speichellecker. 
Eine einen vorbeifahrenden Radfahrer heimlich filmende Politesse meinte etwa auf den Hinweis, sie dürfe nicht einfach jeden filmen, sie könne machen was sie wolle. Das hört man beunruhigend oft von "denen da Oben".