Dienstag, 27. April 2010

Mythos: Wahlen sind demokratische Pflicht und eine hohe Wahlbeteiligung ist Ausdruck hohen demokratischen Bewustseins

Die politische Entwicklung im Dorf Fischerhude kann an den Ergebnissen der Reichstagswahlen abgelesen werden.

Im Mai 1928:
SPD - 102 Stimmen
deutsch-nationale Parteien - 169 Stimmen
NSDAP - 64 Stimmen

Insgesamt 335 Stimmen

Im November 1932:
SPD - 47 Stimmen
deutsch-nationale Parteien - 115 Stimmen
NSDAP - 262 Stimmen

Insgesamt: 424 Stimmen


Quelle: Buch von Heidelore Kluge: Cato Bontjes van Beek - Das kurze Leben einer Widerstandskämpferin

Also: Trotz demokratischer Wahlen und trotz oder grade wegen gestiegener Wahlbeteiligung gelangten die Faschisten an die Macht.
Wahlen schützen offenbar leider nicht vor dem Faschismus. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein, den Faschismus lediglich ganz bequem mit einem Kreuzchen an der richtigen Stelle, ähnlich wie im Spielfilm, mit einem Kruzifix Vampire, fern halten zu können. Wähler an die Urnen zu schicken scheint so im Gegenteil eher eine Strategie der Faschisten zu sein.
Dem möglichen Einwand, es stünden ja nun keine faschistischen Parteien zur Wahl, ist zu entgegen, dass offenbar alle aktuellen Parteien faschistoid sind, denn andernfalls dürfte es unter der ja nun real existierenden Regentschaft dieser Parteien keine real agierende Neu-SA geben. Gibt es aber (siehe meine Blogeinträge hier und bei http://gehe.blogspot.com und http://werschnueffeltwoundwie.blogspot.com)