Seit Jahren schwappt eine offenbar gesteuerte, inflationäre Welle gezielter Relativierung des Begriffs "Überleben" durch die Medien. Man kann den Begriff ja durchaus auch gelegentlich humorvoll verwenden, aber ich kritisiere hier die ernsthafte Relativierung wirklichen Überlebens durch mediales Dauerfeuer.
Aktuell meint auch der von mir in den 80er Jahren irrtümlich als eigenständig verehrte Reinhold Messner in die gleiche Medienkerbe hauen zu müssen oder sollen. Wenn andere Leute in den Angelegenheiten von Messners Profession ihre eigene (Be-)Wertung der Dinge einbringen, dann verwahrt der sich in scharfer Form dagegen. Was ihn allerdings nicht daran hindert, das Missachtungsverhalten der von ihm Kritisierten selber zu praktizieren.
Hier ein paar Titelvorschläge von mir, für ähnliche Verwendungen des Begriffs "Überleben":Bill Gates - Überleben mit zu viel Geld.
Helmut Schmidt - Überleben als Kettenraucher.
Reinhold Messner - Wie ich den Alltag im Tal überlebe. Mit einem Nachwort vom Yeti.
Mohammed Atta - Wie ich als Asche versteckt zwischen den Trümmern der Twin Towers die Aufräumarbeiten überlebte.
Drohnen-Piloten bekennen erstmals öffentlich - Wie wir die verdammt realen Kriegs-Bilder überleben.
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