Dank totaler
Überwachung muss man heutzutage nicht mehr unbedingt bei Presse, Funk,
Fernsehen, Film und Verlagen anrufen, oder dort hinschreiben, um zu
informieren. Die Medien greifen von sich aus Dinge aus Deiner persönlichen Agenda auf
und antworten mittels Titeln und Überschriften darauf.
Mal angenommen ein deutscher
Soldat kommt aus Afghanistan zum Weihnachtsurlaub nach Hause. Er hat an
der Front am Hindukusch einiges gesehen und erlebt, das ihn stutzig
gemacht hat, er überlegt darum, sich an die Medien zu wenden und quasi ein
Whistleblower zu werden. Zu Hause zappt er ein bisschen durch die
TV-Kanäle und stösst auf das Feature "Schweig, Verräter!" auf Arte, wo
ihm das Drama von Whistleblowern gezeigt wird, die sich gegen Praktiken
und Geheimniskrämerei der US-Regierung gewendet haben. Einige Tage
später stösst er beim Zappen auf den Spielfilm "Der brave Soldat Schwejk", was für Deutschsprachler klingt wie: "Der brave Soldat
schweigt". Ob der Whistleblower in spe da nicht doch Abstand nimmt von
seinen Erwägungen, den Medien ein paar Geheimnisse über seinen
Fronteinsatz zu berichten?