Montag, 24. Juni 2019

Fremde Federn: Was tun deutsche Journalisten für bedrängte ausländische Journalisten?

Alle Jahre wieder zitieren Medien hier zu Lande die globale Bedrohungslage für Journalisten, und bringen uns
die getöteten Journalisten aus dem Rest der Welt ins Bewusstsein. So als sei das Ausdruck der Leistung und Schwere der Arbeitsbedingungen für Medien hier in Deutschland. In dem Zusammenhang fällt auch auf, dass das Publikum hier nicht selten erst hinterher, wenn's zu spät für die Betroffenen ist, mitgeteilt bekommt, unter welcher Bedrohungslage und an welchen Problemen die getöteten Journalisten gearbeitet haben - siehe Malta und Osteuropa.
Seit einigen Jahren beklagt der TV-Sender Al Jazeera die Verhaftung eines ihrer Journalisten in Egypten, der dort angeblich ohne Anklage im Gefängnis gehalten wird. Wo ist da die internationale journalistische Solidarität, der Kampf für die Pressefreiheit etwa auch von deutschen Journalisten für ihre ausländischen Kollegen? Oder gibt es etwa doch Medien erster und letzter Klasse, während man uns, dem Publikum, die Presse insgesamt als gut und schützenswert behauptet?