Mittwoch, 26. Februar 2020

Lü....... Lü....... Lü...... Lü........ Lückenpresse

Anfangs hatte ich den Begriff als verharmlosend und rechts-gefährlich abgelehnt. Verharmlosend, weil er Vorsätzlichkeit, Falschmeldungen und gezielte Überflutung mit Nichtigkeiten in den Medien ausklammert, und rechts-gefährlich, weil er so tut, als gäbe es eine absolute Vollständigkeit der Information und als seien die Lückenfüller im Besitz selbiger.
Nachdem mir immer deutlicher ein systematisches Unterschlagen von nicht nur Informationen sondern schon der auf der Hand liegenden Fragen bewusst wurde, erscheint mir die Lücke dann doch als charakterisch für unsere Medienberichterstattung.
Nehmen wir nur mal das aktuell medial gehypte Problem der Plastikflut im Meer und an Land, mit Mikroplastik in Nahrungsmitteln. Früher (und auch noch heute) wurde als Problem beim Plastik genannt, dass es sich erst in tausenden oder Millionen Jahren zersetzt. Jetzt findet man überall Mikroplastik, also extrem zersetztes Plastik und damit im eben genannten Sinne eigentlich etwas sehr Positives, aber die Medien ignorieren diesen Umstand ebenso wie die nahe liegende Frage nach dem nächsten Zersetzungsschritt und stürzen sich nur auf das Drama. In der Schule im Chemieunterricht haben wir gelernt, das Plastik ein Produkt der sog. Organischen Chemie ist und aus Ketten von Kohlenstoff- und Wasserstoff-, Stickstoff so wie anderen Atomen besteht. Die auf der Hand liegende Frage, was kommt nach dem Mikroplastik als nächste Zersetzungsstufe, wann zerfällt Plastik bzw Mikroplastik endlich in seine elementaren, harmlosen Atome, also Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff usw., und was braucht es dazu, wie etwa UV-Strahlung der Sonne, oder bestimmte Bakterien, diese wichtige Frage, die über Verzweiflung oder Hoffnung entscheiden könnte, diese Frage habe ich noch in keinem Fernseh- oder Zeitungsbericht beantwortet, ja noch nichteinmal gestellt gefunden. Panikpresse, Dramapresse, Lückenpresse.