Wir (ZAPP) wollten bei einem Treffen der Politmagazine Bilder drehen und Interviews führen. Dazu kam es leider nicht. Sie konnten sich nicht einigen, was genau ZAPP filmen darf.
Aber alle waren bereit, uns in ihren Redaktion zu empfangen. ZAPP entschied sich für MONITOR. Mit der Redaktion schien alles geklärt. Doch dann erteilte die WDR-Pressestelle für unseren Dreh ungewöhnliche Auflagen. Deshalb beendete ZAPP das Projekt. Niemand ahnte, dass es danach solche Schlagzeilen geben würde. Denn einen Boykott der Politmagazine gegenüber ZAPP gab es nicht. Quelle: ZAPP-Sendung vom 26.11.2008
Um zu vermeiden, dass mehr als ein Magazin am selben Thema recherchiert, muss man sich nicht treffen, es würden ein paar Telefonate oder eMails genügen. Um hingegen Kräfte zu bündeln, also für die eine oder andere Recherche zusammenzuarbeiten, bräuchten sich lediglich die dafür zuständigen Journalisten jeweils treffen, wenn überhaupt.
Hingegen regelmässige Treffen aller Politmagazine müssen also andere Gründe haben. Nur welche? Bei solchen Treffen werden sicher keine sogenannten Whistleblower auftreten, das ist wohl kaum der richtige Rahmen. Solche Treffen können eher ein Hinweis auf Kampagnen-Journalismus sein, und es können Orte sein, wo noch andere, externe Leute hinzukommen, von denen man geheime Informationen oder gar zentrale Weisungen entgegennimmt. Warum sonst darf dort nur zensiert gefilmt werden?
Aber sogar in den Räumen einzelner Redaktionen gab es so ungewöhnliche Auflagen, dass ZAPP das Projekt schliesslich ganz stoppte, obwohl man ja prinzipiell dann auf eine andere Redaktion hätte ausweichen können, wo es vielleicht weniger Auflagen gegeben hätte. Offenbar schien auch das nicht möglich. Warum sonst titelt der SPIEGEL, es gebe einen Boykott aller ARD-Politmagazine gegen ZAPP? ZAPP und PANORAMA behaupten nun, es gebe keinen Boykott der Politmagazine.
Wenn es aber keinen Boykott gegen ZAPP gibt, also keinen Grund gegen ZAPP mistrauisch zu sein, dann muss der Grund bei bestimmten Dingen der Politmagazine und ihren Treffen liegen.
Das nährt den schon länger schwelenden Verdacht, dass Journalisten beim Staatsfernsehen, sogar der Politmagazine, Teile des Geheimdienst-Apparates sind oder von diesem mit geheimen Informationen versorgt und gesteuert werden.