Samstag, 6. Juli 2013

Sind wir Deutsche das alleinste Volk der Welt?

Zum Interview zwischen Jacob Appelbaum und Ed Snowden:
Wie kommt es eigentlich, dass ein angeblicher US-Geheimdienst-Whistleblower (Ed Snowden) und sein us-amerikanischer Interviewer (Jacob Appelbaum) zuerst und fast ausschliesslich über die Auspionierung Deutschlands reden? So als seien wir das einzige oder mächtigste oder interessanteste Land auf dem Planeten, neben den USA. Sind wir aber nicht.

Deutschland mag wirtschaftlich eines der stärksten Länder der Welt sein, politisch und militärisch sind wir es offenbar nicht (sonst würden die USA uns nicht immer mal wieder auffordern, unser Militärbudget zu erhöhen und uns weltpolitisch mehr einzumischen), aber angeblich findet hier keine Wirtschaftsspionage statt. Andere Länder sind Atommächte, und beispielsweise Frankreich ist seit einigen Monaten im afrikanischen Mali in militärische Ausseinandersetzungen (Krieg) mit Islamisten / Al Kaaida verstrickt. Halb Afrika spricht französisch, viele Afrikaner leben in Frankreich; und da soll beispielsweise Frankreich kein Abhörziel der US-Geheimdienste sein - mehr noch als Deutschland? Über Südkorea heisst es, das Land strebe in Asien eine Vormachtstellung an; der dortige Rundfunksender Arirang wirbt mit dem Slogan Asiens Herzschlag zu sein; und dann gibt es noch deren Konflikt mit der Atommacht Nordkorea. Aber von Spionage der US-Geheimdienste gegen das befreundete Südkorea hören wir nichts, obwohl Ed Snowden als Agent ja auch in Asien stationiert und nicht für Deutschland zuständig war. Alles sehr eigenartig.


Die sog. Leistungsträger sind im Urlaub im Ausland; auf die im Land zurück gebliebene Unterschicht, die es sich finanziell nicht leisten kann, den Schurkenstaat Deutschland auch nur zeitweilig zu verlassen, kommt es offenbar nicht an, die werden von den Medien nun nach Strich & Faden für dumm verkauft.

In den deutschen Medien habe ich es nirgendwo gefunden, erst aus dem britischen Guardian bekomme ich zu wissen, dass Ed Snowden eine ganzes Bündel brisanter Informationen veröffentlicht haben wollte, jedoch sogar die Washington Post und der Guardian haben das abgelehnt, weil ihnen das zu heiss war, und haben nur 3-4 Seiten veröffentlicht. WikiLeaks Juian Assange hat das als feige bezeichnet. Warum Snowden seine Dokumente dann nicht von Wikileaks publizieren lässt, erfährt man aus den üblichen Medien auch nicht. Warum sind keine deutsche Zeitungen eingesprungen, obgleich der Skandal doch angeblich überwiegend Deutschland betrifft?

Zum PRISM-Logo (PRISM klingt sicher nicht zufällig wie PRISON [Gefängnis]): es sind offenbar zwei miteinander fusionierte Sechsecke, die an Bienenwaben erinnern. Passt ja auch: Bienen sammeln Honig und Nektar, wie Agenten Informationen sammeln, und speichern sie in Waben bzw in der Geheimdienstzentrale. Die Biene bzw der Bienenkorb sind übrigens Symbole der Freimaurer. Vielleicht symbolisiert PRISM die Zusammenführung eines kleinen und einen grossen Freimaurer-Sprengels, bzw derer Informationen.
Auch Süd-Korea verwendet augenscheinlich PRISM, wie der dortige, global orientierte Sender arirang

Zurück zu den deutschen Medien, die uns für dumm verkaufen:
Vor den Veröffentlichungen von Glenn Greenwald, Laura Poitras und Barton Gellman, in denen sie Edward Snowdens Enthüllungen über die Verstöße gegen Menschenrechte detailliert darlegten, wusste die Öffentlichkeit nur sehr wenig über die dunkle Realität der weltweiten Überwachung.
Quelle: Spiegel-Artikel mit Snowden-Interview

Aber schon 2005 wurde in diesem Buch Brisantes veröffentlicht, das die aktuellen "Enthüllungen" in den Schatten stellt:
"Die Überwachung erfolgte mit phantastischer Präzision. Wir konnten einzelne Personen oder Organisationen auswählen und deren gesamte Kommunikation fortlaufend und in Echtzeit überwachen. Dies geschah, ohne dass eine Möglichkeit der Entdeckung bestand. Alles erfolgte ohne richterliche Genehmigung.

"Wir wussten, wo sich die einzelnen Politiker aufhielten und was sie vorhatten. Wir hatten sogar Zugriff zu ihren persönlichen Terminen." Auf die Frage, ob auch europäische Politiker überwacht wurden, antwortete Storck: "Absolut. Sogar Regierungschefs. Nach den mir zugänglichen Informationen wussten wir, wen sie zu treffen beabsichtigten und worüber sie sprachen. Es war eine faszinierende Arbeit. Wir konnten ständig die Ereignisse im globaen Massstab überwachen."

Ich sass mit einem unserer "Übersetzer" zusammen. Plötzlich fragte er mich, ob ich ein Gespräch mithören wolle, das in den USA in einem Büro des Senatsgebäudes stattfand (Einschub vom Blogger: Offenbar geht es nicht um ein Telefongespräch, sondern um ein Vier-Augen-Gespräch!). Da hörte ich deutlich einen amerikanischen Südstaatendialekt, der mir bekannt vorkam. "Wer ist das", fragte ich den Übersetzer. Er sagte, dass es der republikanische Senator Strom Thurmond war. "O Gott", dachte ich da. "Wir spionieren nicht nur gegen andere Länder, sondern auch gegen unsere eigenen Bürger." In diesem Augenblick verstand ich, dass das, was wir taten, nichts mit den nationalen Sicherheitsinteressen der USA zu tun hatte."

Das berichtet schon vor Jahren der Autor Pär Ström, in dem er 2005 in seinem Buch Die Überwachungs-Mafia die ehemalige Mitarbeiterin von Echelon, Margaret Newsham  zitiert (schau an, eine wenig bekannte Frau als Whistleblowerin im Reigen der bekannten drei Männer! Link anklicken und unbedingt lesen!). Über Prismen / Kristalle siehe auch diesen Blogpost.