Sonntag, 11. August 2013

Troll

im altnordischen Volksglauben ein den Menschen feindselig gesinnter Dämon. Die Trolle hausten in Höhlen oder in Schlössern auf Bergspitzen und entführten und aßen jeden Reisenden, der sich nach Anbruch der Dunkelheit in ihr Gebiet wagte. Sie waren von riesiger Gestalt, dickhäutig und nur in einem Punkt verletzlich: Wenn man sie bei Sonnenlicht fing, versteinerten oder platzten sie.
In späteren Sagen waren Trolle weniger Furcht einflößend und böswillig. Sie verübten bestimmte boshafte Taten, wie den Raub von Jungfrauen, und verfügten über halbmagische Fähigkeiten wie Prophezeiung und Verwandlung. Außerhalb Skandinaviens begannen sie mit Geschichten von dem so genannten „kleinen Volk” zu verschmelzen, wo sie in Erdhügeln an den äußersten Grenzen des bebauten Landes lebten und für ihre schelmischen Taten bekannt waren.
Die Trolle kommen in Henrik Ibsens Werk Peer Gynt vor und sind dort Symbole des Bösen. In Kindergeschichten, z. B. Der kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien, erscheinen sie als hochgefährliche, aber im Grunde schwerfällige Kreaturen. Die altnordischen Trolle inspirierten Maurice Sendak zu einigen seiner Ungeheuer, wie in Wo die wilden Kerle wohnen. In den beliebten Mumintal-Geschichten von Tove Jansson sind die Mumin-Trolle zu freundlichen Geschöpfen geworden, die in einem ländlichen Arkadien leben.

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