Plötzlich und unerwartet ist eine der wenigen links-liberalen bzw Mainstream kritischen TV-Sendungen, die es in der Broadcastingwelt gibt, ohne Nennung von Gründen eingestellt worden. Im Internt geht es zwar mit der sympathischen Moderatorin Abby Martin in der Hinsicht ein bisschen weiter, aber ein anonymer Empfang ist nun nicht mehr möglich. Es scheint eine typische Praxis zu sein: erst per Radio oder TV eine bestimmte Klientel anziehen und binden, und dann beenden und ins Internet wechseln, wo dann jeder Interessent namentlich identifizierbar und seine Lesegewohnheiten erfassbar sind. Was mE auch darauf hindeutet, dass die Akteure letztlich doch auch nur Marionetten bzw Agenten einer Über-Macht sind.
Kritik an Breaking the Set
Die Sendung fand ich immer wieder mal durchaus interessant und unterhaltsam. Dennoch war mir vieles suspekt und kritikwürdig.
Im Sendungstrailer wird fast ausschliesslich auf die Weiblichkeit der Moderatorin Bezug genommen. Ihr Hubschrauberflug über die Skyline von New York ist fordergründig inhaltlich nicht nachvollziehbar, wenn man allerdings die Rotoren als Symbol für Elemtarteilchen-Spin, und die wechselvolle Wolkenkratzer Skyline als Symbol für die Aktionspotentiale von Big Brothers deutet, ergibt es einen Sinn - der kein guter ist.
In einem gelegentlichen Trailer zur Sendung schlägt die Moderatorin mit einem Vorschlaghammer einen oder mehrere Bildschirme kaputt, was auch standardmässig als Glasbruchloch im Sendungslogo zu erkennen ist. Erstenss ist eine solche Aktion schwachsinnig, weil mit einem kaputten Bildschirm auch die eigene Sendung nicht mehr gesehen werden kann. Zweitens hat sie das getan, trotzdem mutmaßlich geheimdienstliche Attentäter zuvor bei einem Whistleblower und Journalisten in die Redaktion eingebrochen waren, die Computer und Monitore auf einen Haufen geschmissen und die Bildschirme mit Vorschlaghämmern eingehauen haben. Mit ihrer Aktion hat Abby Martin sich damit auf die Seite dieser vermutlich geheimdienstlichen Attentäter gestellt. Drittens war ein Werbeflyer zu dieser meiner Website auf der Glasfläche eines Gebäudes geklebt, und kurz danach wurde die gesamte Glasfläche zertrümmert - was mich an die erwähnte Aktion der Moderatorin erinnert - als drastische Aktion zur Einschränkung von Meinungs- und Pressefreiheit.
Nahezu jeder kritische Journalist zeigt sich mindestens einmal bei dem (vergeblichen) Versuch, in einer "Höhle des Löwen" einen Verantwortlichen sprechen zu wollen, wo er dann schon vor dem Gebäude von Security, oder unten an der Rezeption abgewimmelt wird. Das Image was damit vermittelt wird: Wir Journalisten wollen mit den Verantwortlichen reden, aber die verweigern jedes Gespräch, was den Verdacht gegen sie nur bestätigt.
In Breaking the Set wird eine Szene zusammengestellt, wo eine Pressesprecherin von Nestlé sich in einem Video direkt an die Moderatorin wendet ("Hi, Abby, I'm Stefanie from Nestlé"), worauf hin Abby Martin dazugeschnitten wird, wie sie einen Schwall Irgendwas ausspeit. Die Botschaft?: Mit solchen imperialen Vertretern sprechen wir nichtmal? Also da wendet sich endlich mal ein Konzern direkt an seine Kritiker, und dann machen die sich schon über den Versuch lustig. Das ist voll auf der Linie geheimdienstlicher Isolierungstechniken.
In einer anderen Szene ruft die Moderatorin im lachenden Tonfall einer Laien-Schauspielerin: "Monsanto can not be trusted". Alles nur Spiel und Schauspiel.
Last and least: Weder in der Sendung noch in späteren Interviews nimmt die Moderatorin Stellung zu den Gründen für die plötzliche Absetzung bzw Einstellung der Sendung. So weit geht ihr Aufklärungsbedürfnis für ihre Klientel dann doch nicht. Dass Abby Martin in Interviews nichtmal nach den Gründen gefragt wird, entlarvt diese als abgesprochene Pseudo-Interviews.
Also die ganze Sache ein gigantischer Gehdiemdienst-Fake.