Dieses Bild stammt NICHT aus dem hier thematisierten Film, sondern ist meine persönl. Assoziation zum Filmtitel |
Mir aufgefallene Szenen der ARD-Doku mit dem harmlosen aber eigenartigen Titel "Kulenkampffs Schuhe", in welchem aus einer Familienperspektive die Fernsehzeit der 60er und 70iger Jahre rekapituliert wurde, unter besonderer Beücksichtigung dreier damaliger TV-Stars.
Zunächst mal überraschte mich die Zitierung eines alten Werbeclips von Persil, in welchem Zeichentrick-Pinguine sich ihren schmutzigen Bauchlatz wieder weiß waschen ließen - also "Frackträger" in einer Ice-World lassen sich eine "weiße Weste" waschen, Persilschein für Ice-World Kriminelle - damals also schon.
Dann die Quizsendung "EWG". Der liberale, offenherzige Showmaster Kulenkampff hatte auf der Bühne einen Diener, der aussah wie ein Altnazi und auch Produzent der Sendung war, was wohl wenige Zuschauer wussten, und der Kulenkampff am Ende jeder Sendung von der Bühne geleitete.
Zunächst mal überraschte mich die Zitierung eines alten Werbeclips von Persil, in welchem Zeichentrick-Pinguine sich ihren schmutzigen Bauchlatz wieder weiß waschen ließen - also "Frackträger" in einer Ice-World lassen sich eine "weiße Weste" waschen, Persilschein für Ice-World Kriminelle - damals also schon.
Dann die Quizsendung "EWG". Der liberale, offenherzige Showmaster Kulenkampff hatte auf der Bühne einen Diener, der aussah wie ein Altnazi und auch Produzent der Sendung war, was wohl wenige Zuschauer wussten, und der Kulenkampff am Ende jeder Sendung von der Bühne geleitete.
Mögliche Deutung: Die Demokratie erscheint nun als Herr im Haus und die Nazis müssen diene(r)n.
Später stellte sich heraus, der Produzent und Diener war Mitglied der SS und ein Adjutant Hitlers gewesen.
Also Demokrat Kulenkampff war tatsächlich nur der freundliche Gruß-August als Angestellter eines Alt-Nazis, der auch noch mit ihm zusammen auf der Bühne agierte und ihn nach der Sendung von der Bühne geleitete. Also eher die Deutung: Die Nazis bleiben weiter präsent, man bekommt sie nicht von der politischen Bühne; sie müssen sich zwar für eine Weile mit der Rolle des Dieners begnügen, aber dienen heißt herrschen, sie halten die Zügel in der Hand und schaffen die Demokraten und die Demokratie nach der Show wieder ins Abseits.
Übrigens bezeichnete der rechte und von mir als faschistoid empfundene französische Komiker Jaques Tati mutmaßlich die Zeit der Demokratie als "Playtime". Nach dem Faschismus ist vor dem Faschismus. Nach dem Krieg ist vor dem Krieg.
Die interessante Doku endet mit einer Zitierung Hitlers, über die deutsche Jugend in den diversen Nazi-Organisationen: "Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben."
Oder mit heutigen Möglichkeiten & Worten: "You'll never walk alone!"