Sonntag, 2. Dezember 2018

Der Hass aus den Institutionen

ist vermutlich gefährlicher als private Hass-Botschaften im Netz
Viele Menschen kennen den Zynismus und die Verachtung, die einem nicht selten aus Behörden, Justiz, Polizei und der Ärtzeschaft entgegen schlägt. Das ist nichts anderes als verklausulierter Hass der Mächtigen gegen ohnmächtige Bürger, Kunden, Patienten, Prozessparteien. Der institutionelle Hass zeigt sich in diversen Formen, wie etwa in der Ignoranz von Grundrechten, in übertrieben langen Antwort- und Bearbeitungszeiten, bis die Sache sabotiert ist, in abwertenden, demütigenden, gehässigen Formulierungen, arroganten, zynischen Urteilen und vielem mehr. Diesen institutionellen Hass halte ich für gefährlicher als die Hass-Botschaften einzelner Privatleute im Netz. Denn der institutionelle Hass scheint wirklich eine Kultur der Macht zu sein, während die Hassbotschaften im Netz entweder eine Reaktion von Privatleuten auf den institutionellen Hass und darum wohl auch un-organisiert sind, oder es sind Schreiberlinge im Auftrag und Sold von Geheimdiensten, und damit auch wieder ein institutioneller Hass.
Der institutionelle Hass ist so gefährlich, weil er von Leuten mit institutioneller Macht kommt, also von Leuten, die tatsächlich auch ganz offiziell in das Leben von Bürgern eingreifen können. Ein Arzt, ein Polizist, ein Journalist, eine Politiker oder ein Richter, die bestimmte Gruppen hassen, können für diese Gruppenmitglieder gefährlicher werden, als etwa ein Privatmann, der beruflich vielleicht Handwerker ist und der sich im Netz gehässig über andere äussert. Ich will das nicht verharmlosen, aber doch auf den wichtigen Unterschied aufmerksam machen.