Winstons Leben verändert sich, als die sechsundzwanzigjährige Julia und er verbotenerweise ein Liebespaar werden. Julia hasst die Partei, was sie jedoch perfekt zu tarnen weiß. Sie nimmt zwar an sämtlichen Parteiveranstaltungen teil und trägt die Schärpe der »Junioren Anti-Sex Liga«, findet aber Schlupflöcher zur Befriedigung ihrer persönlichen Bedürfnisse. Anders als Winston hat Julia durchschaut, weshalb die Partei den Sexualtrieb bekämpft und unterdrückt: Einerseits soll eine enge Verbindung zwischen Mann und Frau verhindert werden. Gleichzeitig werde die gestaute Energie benötigt, um die Kriegsbegeisterung und die »Führerverehrung« zu befeuern. Julia leidet nicht unter dem System. Winstons politische Analysen langweilen sie.
Dank Julias Findigkeit gelingt es ihnen, sich unbemerkt von »Teleschirmen« und Mikrofonen zu verabreden.
Beide sind sich des Risikos bewusst, das sie eingehen. Anders als Winston will Julia nicht akzeptieren, dass sie das Spiel gegen die Partei nicht gewinnen können und beide dem Tod geweiht sind.
Überraschend werden Julia und Winston in ihrem Zimmer gefangen genommen. Den Überfall leitet Mr. Charrington als Mitglied der Gedankenpolizei.
Winston befindet sich im »Ministerium für Liebe«, das für Recht und Ordnung sorgt. Nach brutalen Misshandlungen und stundenlangen Verhören legt er alle geforderten Geständnisse ab. Dann wird er O’Brien übergeben, der ihn seit sieben Jahren überwacht hat. O’Brien diagnostiziert bei Winston eine Geistesstörung, die er mit Hilfe elektrischer Foltermaschinen heilen will. Parteischädliche Gedanken sollen aus der Welt geschafft werden, bevor der Delinquent hingerichtet wird.Winston erfährt, dass das Handlungsmotiv der Partei die Macht als Selbstzweck sei. Um ihretwillen kontrolliere man den Geist der Menschen und lasse sie körperlich leiden. Zunehmend kraftlos, hört Winston dennoch nicht auf, O’Briens Argumentation anzugreifen. Er hält daran fest, dass die Partei die Menschen nicht des Menschseins berauben könne, denn bisher habe er Julia und seine Liebe nicht verraten.
Während er sich körperlich erholt, entschließt Winston sich, sein Denken dem der Partei anzupassen. Er will allerdings Herr über seine Gefühle bleiben, was O’Brien durchschaut. Deshalb bringt er Winston in das gefürchtete »Zimmer 101«, in dem jeder Gefangene mit dem konfrontiert wird, wovor ihm am meisten graut. Panisch vor Entsetzen kann Winston die Gefahr im letzten Augenblick abwenden, indem er Julia verrät.
Nach Winstons Freilassung kommt es zu einer Begegnung mit Julia. Sie gestehen sich gegenseitig, einander verraten und damit ihre Gefühle getötet zu haben.