Wenn ich durch die internationalen Programme des Satellitenfernsehens auf Astra zappe, Programme aus Brasilien, Venezuela, Kuba bis zum nahen Osten, bin ich überrascht, dass selbst in islamischen, in angeblich sozialistischen und in afrikanischen Ländern, die Kultur der Weissen, der Christen, des industrialisierten, kapitalistischen Nordens und Westens, also kurz des Abendlandes, alles dominiert.
Ein Beispiel vor unser Haustür: Die ungarische Medienlandschaft (Zeitungen und Fernsehen) ist fest in deutscher Hand. Vielleicht darum haben die deutschen Stammhäuser nicht öffentlich in Ungarn protestiert über das strenge, neue ungarische Pressegesetz, das ja EU-weit Empörung ausgelöst hat - bei den westlichen Medien - sondern haben den Protest in Ungarn ihren ungarischen Vertretern überlassen. Man will die ungarische Bevölkerung wohl nicht merken lassen, dass ihre Medien fast vollständig deutschen Konzernen gehören.
Anderes Beispiel: Wenn die schlechtere Bildqualität und die andere Sprache nicht wären, könnte man bei einigen Programmen des angeblich sozialistischen Karibikstaates Kuba denken, es handele sich um den deutschen Kinderkanal der ARD. Schwachsinnige Kinderspiele, moderiert nur von Weissen, in einem Fernsehstudio auf einer Tropeninsel. Die Globalisierung zeigt sich eben am totalitärsten und trostlosesten in den globalen Medien. Die wohlhabenden Weissen bestimmen mit ihren Medien die Werte und Normen der Welt.