Montag, 18. September 2023

Als Nachfahre französischer Hugenotten konnte ich mich auch nach rund 300 Jahren nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren

Meine Vorfahren hatten ihren französischen Nachnamen abgelegt und sich den deutschen Namen des Bundeslandes gegeben, das sie willkommen geheißen hatte. Aber die Deutschen wollen nicht nur Wertabschöpfung und Nutznießung der Fähigkeiten der Zugewanderten, sondern Unterwerfung, Selbstverleugnung, Selbstaufgabe, Assimilation. Wer das nicht mit sich machen lassen will, wird erst ausgebeutet und dann umgebracht - oder wahlweise umgekehrt. Wer Mensch bleiben will, kann kein Deutscher werden. Ich sehe mich auch nach ca 300 Jahren Ahnengeschichte in diesem Land nurmehr als Paßdeutscher.

Passdeutscher: also mit allen Rechten und Pflichten, aber ohne Verbundenheitsgefühl mit diesem Land und den Deutschen.

Weil dieser Staat schon seit meiner Kindheit so frei war, auf meine Grundrechte und elementaren Ansprüchen zu scheißen, sogar versucht hat mich umzubringen, darum sehe ich mich in meinen Pflichten ähnlich frei. 

Weil einige Leute sich an das Thema Wehrpflicht und Dienen zu klammern scheinen, ein paar Worte dazu: in meiner Zeit als heranwachsender junger Mann gab es die DDR noch - wo ich als Kind und Jugendlicher aus dem Westen einige Male zu Besuch bei meiner DDR-Oma samt weiterer Verwandtschaft war. Dort hatte ich auch zwei etwa gleichaltrige Cousins, die natürlich zur NVA mußten. Wäre ich aus gesundheitlichen Gründen nicht ausgemustert worden, hätte ich wegen der beiden DDR-Cousins den Kriegsdienst (ja, jetzt nenne ich ihn ganz bewußt nicht mehr Wehrdienst, denn dieses Land schickt auch Soldaten zu Angriffen in fremde Länder) verweigern können - also 2 legale und legitime Gründe, nicht beim Militär zu dienen. Weil ich bei meinen Besuchen "drüben im Osten" die Verhältnisse so wie ich sie in den meist Sommerferien erlebt habe, lieben gelernt hatte, hätte ich mich auch nicht als Spitzel hier im Westen gegen Linke rekrutieren lassen. 

Wie kann man die StaSi verteufeln und dann im eigenen Land sein soziales Umfeld bespitzeln? 

Vermutlich weil ich weder zum Militär ging, noch mich als Alltagsspitzel rekrutieren ließ und auch noch meine Lehre als Fernmeldehandwerker bzw Feinmechaniker hinschmiß, befand mich die geheime Obrigkeit wohl als vollkommen nutzlos für ein Dasein als Mitmensch, und hatte mich zum Abschuß und zuvor für medizinische Experimente frei-gegeben, wohl nach dem Motto: was die Nazis und KZ-Arzt Mengele noch heimlich im KZ machten, das schaffen wir öffentlich allein mittels moderner totaler Überwachung, Intrigen, sozialer Isolierung des Nutzlosen, und Zusammenhalt mittels geheimdienstlich mobilisiertem WIR-Gefühl aller Mittäter und Mitwisser. 

Ich bin innerlich-emotional ein von Deutschen verstümmelter Afrikaner im Körper eines von deutschen Ärzten verstümmelten Franzosen, der im Land seiner Peiniger lebt, weil er nunmehr zu krank, alt und behindert ist, um auszuwandern.