Samstag, 23. September 2023

Ein NEW DEAL zwischen LANDMANGEL und ÜBERBEVÖLKERUNG?

 

Bekanntlich gibt es mehr Menschen als verfügbares Land. Schon immer ging es um Lebensraum und Lebensträume. Landbesitz ist eng verkoppelt mit Nationalismus, Privilegien und Krieg. Mit der aktuellen Mietenkatastrophe sowie dem Druck auf die Grundversorgung mit Lebensmitteln, sind wir mitten in solch einem sich immer weiter verschärfenden Konflikt zwischen vielen Bedürftigen und Möchtegerns einerseits, und wenig Land anderseits.

Auf der Grundlage unserer heute noch zu wenig geschätzten Fähigkeiten ist meine Idee, bislang Ungewohntes, aber Notwendiges & Mögliches, umzusetzen!


Unsere heutige Fähigkeit etwa, weit in die Höhe zu bauen, geht allerdings einher mit einem schlechten sozialen Image für die Nutzer solcher Gebäude. Warum? Einerseits sicherlich weil Privatsphäre in einem Wohnblock weit weniger möglich ist, als in einem freistehenden Bungalow. Anderseits aber vielleicht auch, weil die Bewohner eines Wohnblocks kein zur Wohnung gehörendes Land haben.

Aber die neuen technischen und anderen zivilatorischen Möglichkeiten könnten womöglich beide Mängel weitgehend kompensieren. Ein kleiner Schritt in diese Richtung wurde aktuell etwa durch die erweiterten Rechte für Mieter auf eine Balkon-Solaranlage gegangen.


So könnte etwa ein Recht bzw Anspruch auf Wohnen auch in höherer Ebene geschaffen werden, quasi eine Verpflichtung des Staates, wenn Grund und Boden als Bauland nicht mehr verfügbar ist, dann höher gelegene Bauflächen oder Wohneinheiten zu schaffen, etwa auf Pfeilern, ähnlich wie ja auch Brücken, Straßen, Trassen streckenweise auf Stelzen über dem Land gebaut werden - auf solchen künstlichen Ebenen könnten dann zB TinyHouse-Besitzer ihr Eigenheim aufstellen, mit dem gleichen Recht wie Eigenheimer ihr Haus auf einem Stück Pachtland errichten. Unter den künstlichen Ebenen, auf dem Erdboden, kann dann vielerlei anderes stattfinden. 


Mit unseren heutigen Möglichkeiten entfällt vielfach der frühere Bedarf an Ver- und Entsorgungsleitungen: 

statt Festnetztelefonanschluß genügt ein Funknetz, statt Stromanschluß genügt eine Insel-Solaranlage, statt Wasseranschluß könnte Regenwasser gesammelt und lokale Brunnen gebohrt und das Wasser gefiltert werden, statt Gasleitung zum Heizen eines Kessels könnten eine gute Dämmung und kleine mobile Gasflaschen den Bedarf decken, statt Abwasseranschluß könnte Urin als Dünger verwendet werden, Kot in der Mülltonne trocken entsorgt (wie Katzenklos, Hundekotbeutel, Babywindeln usw) oder in der Komposttoilette recycelt, Grauwasser in einer lokalen Pflanzenklär- oder Filteranlage gereinigt werden, der Anschluß an die Kanalisation entfiele.


Vielleicht die großen Kontraste abmildern, zwischen einem Elon Musk der in die extreme Höhe bis zum Mars strebt, um dort die Menschheit neu anzusiedeln einerseits, und etwa den Deutschen, die sich schwer tun, in die Höhe zu denken, zu bauen und zu leben, was sicher nicht grundsätzlich verkehrt ist, aber heute doch unzeitgemäß erscheint. 


Eine ureigenste Eigenschaft von Land ist seine Fähigkeit, Nahrungspflanzenanbau und Nutztierhaltung zu ermöglichen; auch darum gilt der Nichtbesitz von Land als Abgeschnittensein von elementaren Grundlagen. Aber ein Großteil unserer Nahrung wird heutzutage ohne Erde angebaut (Hydrokultur). Das gibt auch bloßen Balkonbesitzern die Möglichkeit, ohne Erde Gemüse anzubauen, gedüngt mit kompostierten oder fermentierten (Bokashi-System) eigenen Küchenabfällen. 


Also mit unseren modernen Möglichkeiten könnten Land- und Haus-lose Mieter sich ähnlich stellen und gestellt werden, wie Land- und Hausbesitzer, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen und die technischen Möglichkeiten breiter kommuniziert und besser genutzt würden.