Weil der Begriff unscharf und verschleiernd und diskriminierend ist.
- Unscharf ist der Begriff "Antisemitismus", weil nicht nur Juden Semiten sind, sondern u.a. auch Araber Semiten sind. Man sollte nicht unberücksichtigt lassen, daß diese Begrifflichkeiten "Semiten", "Semitismus", "Antisemitismus" alte und wohlmöglich veraltete Begriffe sind.
- Verschleiernd ist der Begriff "Antisemitismus", weil er weder selbsterklärend noch wirklich treffend ist - denn es geht eigentlich um Antipathie oder gar Feindschaft gegen Juden oder den Staat Israel. Grundsätzlich sollte man Dinge beim Namen nennen und das möglichst treffend.
- Diskriminierend ist der Begriff weil die wenigsten normalen Menschen wissen, wer oder was "Semiten" sind. Also es wird Leuten womöglich "Antisemitismus" vorgeworfen - und die wissen gar nicht, was das ist und darum auch nicht, was ihnen da konkret vorgeworfen wird - denn grundsätzlich ist nicht jeder erhobene Vorwurf auch zutreffend.
Wenn etwa wie aktuell Impfverzichter als Querdenker und Schwurbler beschimpft werden, dann weiß man per se erstmal gar nicht, was das sein soll und was der konkrete Vorwurf ist. Hingegen wenn jemand einem anderen Anti-Demokratie vorwirft, weiß der was gemeint ist und kann darauf adäquat erwidern. Es geht also darum, Dialog zu fördern, anstatt ihn zu unterbinden.
Ich selbst werde darum statt des Begriffs "Antisemitismus" je nach konkreter Situation die Begriffe antijüdisch, Antijudaismus, antiisrealisch, Antiisraelismus verwenden - weil sie zutreffender sind und selbsterklärend.