Montag, 14. Dezember 2020

Die Medien SA

Die SA gab es ursprünglich schon in der Weimarer Republik, war also seinerzeit schon eine (faschistoide) Strömung in einer Demokratie. Ich persönlich sehe als ein aktuell dominantes Charakteristikum der SA ihren Störcharakter, ihre Stör-Absicht, also diesen Willen, jegliche Bildung von Blasen der Gemütlichkeit, der Idylle, des Widerstandes, der Selbstbehauptung, der Individualität, des perönlichen Rückzugs, usw systematisch zu stören und gar zu zerschlagen. 

Innerhalb des Medienkonsums ist das oft nur ärgerlich, kann aber auch da schon einschüchternde, beängstigende Dimensionen annehmen, etwa wenn jede Regung im Haushalt unmittelbar durch dazu passende Werbung im Radio oder Fernsehen scheinbar ge-feedbacked wird. In den übrigen Lebensbereichen kann es richtig bedrohlich wirken.

Harmlosere Beispiele für die o.g Störungen sehe ich etwa in den ARD-VideoTexten die auf Arte.tv eingespeist werden. Meist sind es drei Meldungen untereinander. Folgendes Beispiel ist imaginiert, verdeutlicht aber das Prinzip:

Museum für moderne Kunst in Kopenhagen eröffnet
Filmfestspiele in New York abgesagt
Juwelier in Hamburg ermordet 


Vermutlich sehen es die Verantwortlichen als gut und richtig, jedwede abgehobene Kunst-Blase anzupieksen mit einem Stich harter Realität. Ich empfinde es als bösartige Störung, weil kein guter Sinn dahinter steckt.

Anderes Sub-Thema:

Aktuell wurde eine Frage bezüglich Radiokonsum gestellt: "Extreme Meinungen aushalten oder abschalten?"

Meine Antwort: Wichtiger als die Meinung einer Person ist mir deren Tun & Lassen! 

Ob eine Meinung extrem ist, weiß ich erst nachdem ich sie gehört habe, aber schon aus Zeitgründen kann und will ich mir nicht jede Person und jede Meinung anhören! 

So dann geht es auch nicht darum, eine extreme Meinung "auszuhalten", sondern dagegen zu halten, um sie zu ändern wenn sie auf falschen Annahmen beruht, denn andernfalls brauche ich die andere Meinung nicht zu hören, sondern orientiere mich am Tun & Lassen einer Person. 
"Aushalten" kann ja auch bedeuten, die Meinung anderer nicht wissen zu wollen, also das Nicht-Wissen auszuhalten!

Im Übrigen werden so viele Leute dafür bezahlt, die Meinung und Ansicht anderer abzuhören und zu verarbeiten, wie etwa: 
Politiker, Journalisten, Polizisten, Ärzte, Geheimdienstler, Rechtsanwälte, Staatsanwälte, Richter, Musiker, Kabarettisten, Schriftsteller, Poetry-Slammer, Comedians, usw.,
dass ich mich als Privatmensch nicht in der Pflicht sehe, extreme Reden und Personen die mich nicht interessieren, in meine tiefere Wahrnehmungszone zu lassen.                                  
Was bedeutet, dass für mich privat das persönliche Interesse der Orientierungsfaden ist, wie wohl für die allermeisten anderen Menschen auch. 
Weil ich eine Aufmerksamkeitsökonomie der Freiwilligkeit und der Kreativität befürworte, nicht eine des Zwanges und der Pflicht. Die Welt und das eigene Wohnzimmer sind schließlich kein Kasernenhof - auch wenn immer mehr Funktionsträger uns dazu drängen und gar zwingen wollen!

Es geht eben nicht um extreme Meinungen aus dem Radio, sondern um subtile Manipulation (die obige rhethorische Frage war eben auch schon eine Framing-Manipulation), wenn man ganz nebenbei Radio hört und Wort-Beiträge ungehindert und unreflektiert in Herz und Hirn als Wahrheit abgespeichert werden,  die man bei aktiver Überlegung als falsch zurückweisen würde! 
Siehe dazu auch den Blogeintrag weiter unten: Don't switch off the 'Volksempfänger'?