Dienstag, 16. Februar 2021

Liebe Frauinnen und Frauen, liebe Männerinnen und Männer. Gegen den Gender-Wahnsinn. [editiert am 07.03.]

Was nervt am Gendern ist nicht dass maskuline Begriffe endlich für alle Geschlechter gültig umgeformt werden, sondern dass der männlichen Grundform noch weibliche und später vermutlich weitere Geschlechter hinzugefügt werden, wodurch formale Ungetüme entstehen, deren Zeit raubende Formulierung dem eigentlichen Inhalt die Zeit stiehlt. Anders als dieser Blogtext der dem Twitter-Trend versucht etwas Substanzielles entgegen zu setzen.

Es nervt auch, dass durch das Gendern vormals homogene Gruppen sprachlich entzweit werden. In dieser Republik waren Wählende immer Frauen und Männer, warum dann also "liebe Wählerinnen und Wähler"? Oder wer käme etwa auf die Idee Teetrinkende in Männer und Frauen aufzuteilen? Liebe Teetrinkerinnen und Teetrinker. Wenn in einem Nonnenkloster oder einer Mädchenschule anlässlich einer Feier auch Mönche und andere Männer zugegen sind, wäre es okay sich auch an die lieben Zuhörer zu wenden, aber warum soll man eine ganz selbstverständlich geschlechtlich gemischte Gruppe nicht insgesamt ansprechen, sondern jedes Geschlecht einzelnd? Warum dann nicht auch extra an Schwarze und Weiße Zuhörer? Das ist spalten statt vereinen.

Mein Vorschlag: insbesondere die vom gendern Genervten sollten nicht nur meckern, sondern neue Begriffe erfinden und selbst in ihren Texten verwenden. Scheiss auf die Rechtschreibregeln. Und allmählich setzen sich dann hoffentlich die besten Begriffe immer mehr durch und modernisieren die veraltete deutsche Sprache. Das Geschlechts neutrale Englische erscheint da weit Zukunfts fähiger.

Zaghafte Ansätze gibt es ja schon, etwa die Umformung von Verben in Substantive: Studierende, Demonstrierende usw., geht aber wohl leider nur im Plural.