Der Instagram-Account der Schweizer Sängerin Stefanie Heinzmann hatte bis vor kurzem den Namen "stiflti". Auf englisch, also ihrer und der sonstigen Sprache der Pop-Musik, heißt "to stifl" = ersticken. Pop-Musiker um etwas oder jemand zu ersticken. Tatsächlich: wenn man Wut im Bauch über die Ungerechtigkeiten der Welt und des persönlichen Alltags fühlt, dann hat die Art der Pop-Musik, alle diese fiesen Seiten des Lebens penetrant zu ignorieren und uns mit rosaroter Akustik und ebensolchen Texten zu überfluten, etwas erstickendes.
Pop-Musik also als ein Werkzeug der Obrigkeit, um die Untertanen einzulullen, abzulenken, gefügig zu machen. Keine brandneue Erkenntnis, aber manche Dinge werden gerne vergessen.
Ein bekannter Musik-Club in Köln (ähem, also doch nicht im protestantischen Berlin) heißt "Bootshaus". Warum? Werden da Leute ausgebootet? Und warum nennt sich ein dortiger DJ "Carnage" = Gemetzel, Blutbad? Pop-Musik also offenbar doch nicht so harmlos als wie sie uns gerne dargestellt wird.
Pop-Musik hat eine interessengetriebene, selektive "Empathie" der Weltwahrnehmung und Musikproduktion. Das "große" in der Popmusik mündet selten in wirkliches Mitgefühl und in Evergreens, sondern meist in akustisches Fast- und Junkfood, um aktuelle Bedürfnisse möglichst vieler Konsumenten zu befriedigen. Damit wurde McDonalds reich.
Zugegeben, dieser Post ist auch ziemlich "fast food", schnell aus der Hüfte geschossen, als spontane Reaktion auf ein paar (zT erstickende) Äußerungen von Musik-Profis.