FOCUS und WDR kämpfen um die Deutung wer ist Schuld im skandalösen Fall des Syrers Amad A., der mit einem Schwarzafrikaner anderer Hautfarbe, anderen Namens, anderen Geburtsdatums und anderer Fingerabdrücke "verwechselt" wurde.
Der WDR wehrt sich zwar auch ohne QuellenVerlinkungen, aber auf sachliche, seriöse Art.
Keiner verlinkt konkret auf die Gutachterin zur Datenbankproblematik, was insofern schade ist, als diese interessante und zu wenig beachtete Aspekte in den skandalösen und im Grundsatz jeden Bürger betreffenden Fall einbringt.
FOCUS zitiert einen Vertreter der Datenbankfirma, welcher der Expertin in einem Punkt widerspricht mit den Worten: "Die acht Arbeitsschritte, die die Gutachterin als Veränderung einzelner Personendaten interpretiert habe, seien in Wirklichkeit eine automatisierte Aktion, die durch Zusammenführen zweier Personendateien ausgeführt werde,"
Selbst wenn das so wäre, bleibt die zentrale Frage damit unbeantwortet: WER hat die nicht zusammen passenden Personendaten zusammengeführt?! Eine Datenbank führt doch nicht selbstständig und plötzlich, ohne Grund und Anlass zwei völlig unterschiedliche Personen zu einer einzigen Person zusammen!
Auch ich habe eine Verfälschung persönlicher Basisdaten in Datenbanken erlebt (ein bisschen wie im Film "Das Netz") und Nachteile dadurch erfahren. Das Problem ist einerseits die Verborgenheit von Datenbanken gegenüber den Objekten der Erfassung (Wir/uns), weshalb wir die Falscheiten nicht bemerken und schon gar nicht korrigieren können, sowie die immer breitere Verfügbarkeit der (falschen) Daten für einen immer größer werdenden Kreis (falsch) informierter Insider, der auch noch bewaffnet ist.