Donnerstag, 27. Mai 2021

Der Impfpass als Passierschein?

Da wird ebenso scheinheilig wie lang und breit über Datenschutz, Grundrechte und Privilegien für Geimpfte um den heißen Brei herum palavert, aber man kommt nicht auf den Punkt. Als eine Parallele mit HIV gezogen wird, wo es einen Versuch gab, HIV-Tests vorzeigen zu müssen, verfehlt der Autor die Gelegenheit zum schlagenden Argument gegen eine Impfausweispflicht in Sachen Corona. 

Der Punkt ist mE der, dass in der ganzen Diskussion vergessen wird, was die Impfung eigentlich ist: Eine Möglichkeit des Selbstschutzes für jeden, der sich auf diese Art schützen möchte, und die der Staat zusammen mit der Pharmaindustrie jedem Bürger ermöglichen will. 

Das ist wie gegen HIV / AIDS ein Kondom. Wenn jeder der sich beim Sex gegen HIV schützen möchte soviele Kondome bekommen kann, wie er braucht, dann braucht es keine anderen Eindämmungsmaßnahmen. Ein Sexverbot gilt nur solange wie es einen Kondom-Mangel gibt. 

Alle aktuellen Maßnahmen des Lockdowns und der Abstands- und Maskenpflicht sind nur Ersatz für die noch nicht für alle Impfwilligen mögliche Impfung. Sobald alle Impfwilligen geimpft sind, könnten eigentlich alle / sämtliche Maßnahmen inkl. Impfpass-Vorzeige-Pflicht abgeschafft werden! 

Die im verlinkten Text gemachten Ausführungen zu HIV in Singapur sind mE irreführend. Der tatsächliche Grund, warum Einreisende für einen Daueraufenthalt in Singapur einen negativen HIV-Test vorzeigen müssen ist wohl kaum der Schutz vor Ansteckung, denn dann müsste jeder Einreisende schon für 90 Tage Aufenthaltsdauer auch einen solchen Test vorzeigen. Vielmehr geht es wohl darum, dass der Staat die enormen Behandlungskosten einer AIDS-Therapie vermeiden will, wenn ein HIV-Kranker sich dauerhaft und zunächst unerkannt im Land aufhält. 

Es wird aktuell viel salbadert über Impfgegner, Rücksichtslosigkeit, Solidarität, Herdenimmunität, Grundrechte, Privilegien und und und. Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach: Wer sich per Impfung schützen lassen will, sollte das in absehbarer Zeit geschafft haben und kann sich dann unter kranke Impfgegner begeben oder im Flugzeug oder auf einem Konzert von Corona-Kranken umgeben sein, ohne Sorge haben zu müssen, selber an Corona schwer zu erkranken - denn er ist geimpft, also geschützt. Leichte Verläufe gehören zum Lebensrisiko, und jede überstandene Infektion stärkt die Immunität. Mehr geht nicht, mehr muss nicht. Und was die Anderen machen, die Impfgegner oder die Querdenker, das kann den Geimpften völlig egal sein. 

Wenn Impfgegner an Corona erkranken und sterben, ist das deren Problem. Was die Politik(er/innen) in Sachen Corona verbockt haben und Milliarden Euro unnötige Kosten verursacht haben, dafür müssten sehr viele Impfgegner sehr lange auf Intensivstationen gepflegt werden, um solche Kosten zu verursachen - und je mehr Impfgegner an Corona erkranken würden, desto mehr würden vielleicht zu Impfwilligen.