Ich fand inhaltlich ua auch die Rede von Alice Weidel sehr gut - allerdings schreckt mich ihr scharfer, schneidiger Ton ab - weshalb ich froh bin, daß sie keine Regierungsmacht hat, sondern als Opposition allein die Macht des inhaltlich wahren Wortes.
Emanzipiert scheint es mir zu sein, Menschen bzw deren Äußerungen und Taten für sich genommen zu beurteilen, und weniger nach ihrer Gruppenzugehörigkeit. Nicht ganz losgelöst davon, schließlich hat es Gründe, warum man dazu gehört und nicht dort zu. Dennoch bin ich gegen die sog. Kontaktschuld.
Gegen das Problem, nicht wissen zu können, was jemand im Verborgenen sagt und tut, könnte vielleicht helfen, eben auch sich nur auf bestimmte Äußerungen oder Taten von Personen zu beziehen, ohne die Person als ganzes zu loben oder zu verdammen. In diesem Sinne ist mein Eingangslob für die Rede von Frau Weidel eben nur für diese Rede gemeint, nicht für die ganze Person oder gar Partei.
Abschließend merke ich an, daß ich für meinen Teil mich bemühen will, Leuten zuzuhören und die Wahrheit zu verbreiten, und weniger danach zu gehen, wer aus welcher Gruppe das gesagt hat. Also mehr Evidenz basiertes Reden und Verhalten, als Eminenz basiert. Das soll aber keinesfalls einer Ignoranz der Ganzheitlichkeit und Geschichte einer Person oder Gruppe das Wort reden. Es geht um öffentlichen Diskurs in der Sache, nicht um persönliche, private Anti- oder Sympathie.